Am Freitag, dem 20.4.2007 starten Michael Jordan, Helmut Kaplan, Jakob Klemencic und Edda Strobl im Garten in der Leitnergasse 7 mit der Versuchsreihe zum Schleifenband-Zeichnen. Ausprobiert werden die Höhe und die Länge des Bandes, sowie die Zeiteinheiten, in welchen das Band weiterbewegt werden soll, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.
...siehe auch Schleifenbandzeichnen Überlegungen
Am Samstag dem 21.4. richten wir uns in der Forum-Küche zum Zeichnen vor Publikum ein. Elffriede kommt noch zur Zeichnerinnenrunde dazu.
Schleifenbandzeichnen Resumee (Edda Strobl am 14.5.2007)
Kurz nochmals die Beschreibung: Rund um einen Tisch zieht sich ein in sich geschlossenes Papierband, auf dem simultan und fortlaufend gezeichnet wird. In jedem Durchlauf der Schleife wird die gesamte Zeichnung dichter: Die KünstlerInnen greifen in die Zeichnungen der anderen ein, greifen sie auf, vervollständigen oder löschen sie aus - wie es sich anbietet. Am Ende wird eine als Leporello verwendbare Zeichnung stehen, die assoziativ verschiedene Ansätze und Überlegungen zum Thema GOLD in einem narrativen Band verdichtet.
Technisch hatten wir das ganze, inklusive Fein-Tuning, relativ schnell im Griff.
Sinnvollen Kontent zu schaffen, das war eine ganz andere Geschichte. In der Vorstellung setzen sich vier Leute an einen Tisch, machen sich ein Thema aus und los gehts mit der Zeichnerei, so als würden sie einen Song in einer Band spielen. Statt dessen kam beim ersten Versuch in der Leitnergasse eine ziemlich unstimmige Jam-Session raus: es ging da eher darum, die Zeichnungen der anderen zu "verdoofen" oder ins Surreale zu verzerren. Zu zerstören. Ein Reflex? (Schleife: Länge 6m, Höhe: 21cm, Weiterbewegung der Schleife alle 2 Minuten.)
Danach bestimmten wir ein paar Regeln. Wir führten ein "Surrealismusverbot" ein. Versuchten mit Charakteren oder wiederkehrenden Metaphern zu arbeiten. Verkürzten das Band auf 4 Meter und verlängerten die Zeitspanne der Weiterbewegung auf 4 Minuten. Diesmal, mit mehr Konzentration und Respekt, sah das Ergebnis schon passabler aus. Trotzdem: von der Vorstellung, dass sich "wie aus dem Nichts heraus" eine plausible Geschichte ergeben würde, war auch diese Schleife weit entfernt. Entstanden waren diesmal aber einige schöne Sequenzen.
Die live in der Performance im Forum verwendete Schleife wurde sowohl nochmals gekürzt - auf 3,60m - als auch in der Höhe reduziert - auf 16cm - und der Weiterbewegungsintervall wurde auf 5 Minuten verlängert. Inhaltlich versuchten wir noch mehr auf die Zeichnungen der jeweils anderen einzugehen. Auch diesmal interessante Sequenzen, aber wieder nicht DIE plausible Geschichte.
Der beste Fall: in ein paar Stunden ein druckfähiges Leporello herzustellen, war leider nicht eingetreten. Wir sollten öfter proben, denk ich. Die Frage ist nur: wie schafft man einen zeichnerischen "Song" ohne sich in einer ständigen Wiederholung tot zu zeichnen... Das Format ist lustig, ein kommunikatives Erlebnis. Eine Methode zur Generierung von Inhalten, die eine schlüssige Geschichte ergeben, müssen wir erst finden.
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